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Pierre
Curie
Pierre Curie, französischer
Physiker und Chemiker, wurde am 15. Mai 1859 in Paris als Sohn eines Arztes
geboren. Als Kind für geistig leicht zurückgeblieben gehalten, überraschte er
durch seine schnelle Begabung in den Fächern Latein und Mathematik und wurde
bereits mit 16 Jahren zum Studium der Naturwissenschaften zugelassen. Ab 1883
Leiter des Laboratoriums für Physik und Chemie in Paris, beschäftigte sich
Curie vor allem mit der Symmetrie von Kristallen und der Piezoelektrizität, die
er zusammen mit seinem Bruder Jacques 1880 entdeckt hatte. Daneben untersuchte
er das Verhalten paramagnetischer und Ferromagnetischer Stoffe. Gemeinsam
mit seiner Frau Marie Curie entdeckte er die radioaktiven Elemente Polonium und
Radium, wofür sie zusammen mit Becquerel 1903 den Nobelpreis für Physik
bekamen. Pierre Curie wurde 1904 Professor an der Universität von Sorbonne
und Mitglied der Akademie der Wissenschaften, bevor er am 19. April 1906 bei
einem Verkehrsunfall in Paris ums Leben kam.
Danach
führte die gemeinsame Arbeit mit seinem Bruder Jaques
zu einem großen Erfolg. Denn gemeinsam entdeckten sie durch Untersuchungen von
Kristallen die Piezo-Elektrizität. Darauf die Erfindung des
piezoelektrischen Quarzelektrometer folgte. (Dieser Apparat misst kleine Quantitäten
Elektrizität und auch elektrische Ströme niedriger Intensität). 1885 veröffentlichte er seine
Forschungspapiere über die theoretischen Relationen zwischen Kristallographie
und Physik. Und 1894 verfasste er sein Doktorat mit einer These über die
magnetischen Eigenschaften der Materie. Er konzentrierte sich auf den Magnetismus und die drei Relationen der drei Arten vom Magnetismus. Das Ergebnis seiner Forschung wurde bekannt als das Gesetz des Curie. Dieses Gesetz lautet: "die
Eigenschaften der diamagnetischen Materialien sind im Allgemeinen von der
Temperatur unabhängig, aber für paramagnetisches Material ist die Anfälligkeit
umgekehrt proportional zur absoluten Temperatur." Nach dem Zusammentreffen mit seiner Frau Marie Curie, beschäftigte er sich nur noch mit der Radioaktivität. Denn diese studierte die Phänomene der von Henri Becquerel entdeckten Durchdringungsstrahlung, die von Uran ausgestrahlt wird. Begeistert und fasziniert von dieser Entdeckung fingen sie im Jahre 1898 an damit zu experimentieren. Nach chemischer Extraktion des Urans aus dem Erz, merkte Marie, dass das Restmaterial "aktiver" war als das reine Uran. Sie stellte fest, dass das Erz, zusätzlich zum Uran, neue Elemente enthielt, die auch radioaktiv waren. Dieses führte zu den Entdeckungen der Elemente Polonium und Radium, aber es nahm vier weitere Jahre um seine chemischen Eigenschaften festzustellen.
Weiterhin unterstützte Pierre Curie seine Frau in der Forschung über radioaktive Substanzen und beide erforschten die Erzpechblende, ein Uran-Erz, das im reinen Zustand ungefähr viermal aktiver ist als Uran-Oxid. Pierre selbst konzentrierte sich auf die Untersuchung der neuen radioaktiven Substanzen. Er veröffentlichte zwei Schriften über die physiologischen Auswirkung der Radiumstrahlen, nachdem er ihre Effekte auf Mäuse und Meerschweinchen studiert und beobachtet hatte. Schließlich entdeckte er, dass 1 Gramm Radiumsalz 22.500 cal/h die Hitze freigab. In Forschungsunterlagen erklärte er die Effekte der Strahlen einschließlich der leuchtenden und chemischen Effekte. Im
Jahre 1900 wurde er zum Lektor an der Pariser Universität Sorbonne
ernannt. Weiter beobachtete er auch die
physiologischen Effekte der Radiumstrahlen (Radiumtherapie zur Kurierung von
Krankheiten wie Krebs, populär als „Curietherapie“). Für ihre Arbeit über
Radioaktivität, wurde den Curies im Jahre 1903 der Nobelpreis für Physik
zugesprochen. Tragischerweise wurde Pierre drei Jahre später in
einem Unfall bei der Kreuzung einer Straße in einem Regensturm getötet. Marie
wurde Pierres Unterrichtsposition an der Sorbonne übergeben. Noch nie vorher in
der 650-jährigen-Geschichte dieser Universität hatte man dort eine Frau
unterrichten lassen! Zu seiner Ehre wählte der Radiologiekongress 1910
das Curie als die grundlegende Maßeinheit der Radioaktivität. Ein Jahr später,
wurde Marie Curie der Nobelpreis für Chemie für ihre Entdeckungen des Radiums
und des Poloniums zugesprochen und so stand sie als erste Person da, die
zwei Nobelpreise in Empfang genommen hatte. Den Rest ihres Lebens forschte sie
unermüdlich nach und förderte den Gebrauch des Radiums als Behandlung für
Krebs. Curie Marie starb am 4. Juli 1934 an Anämie verursacht durch
jahrelanger Überarbeitung und Strahlenbelastung.
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